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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Harrislee e.V. findest du hier .
Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Harrislee e.V. findest du hier .
Es fing damit an, dass der Bürgervorsteher (und DLRG- Mitglied) der Gemeinde Harrislee
den damaligen „DLRG-Bezirk Flensburg“ zu Rate zog, um die neu entstandene
Kleinschwimmhalle der Zentralschule mit passendem Rettungs- und Übungsgerät
auszustatten.
Es wurde in der Folge ein Vertrag über die Nutzung der Kleinschwimmhalle durch die DLRG
abgeschlossen.
Im Vordergrund stand dann die Bewachung des neu geschaffenen Badestrandes in der
Wasserslebener Bucht. Alle Mitglieder der DLRG, die in Harrislee oder in der Nähe wohnten,
wurden angesprochen, um den Aufbau eines neuen Stützpunktes zu unterstützen. Viele
Aktive waren bislang an den Flensburger Stränden im Einsatz.
Die Wachgänger erhielten als Unterkunft einen Bauwagen und ein Jahr später zusätzlich ein
ausgeliehenes Mannschaftszelt. Der DLRG-Bezirk rüstete die Wachstation mit den
notwendigen Utensilien aus. Die Gemeinde stellte ein kleines Boot mit einem 5 PS- Motor
bereit. An heißen Tagen wurde die kleine Gruppe durch Wachgänger aus Schafflund
verstärkt.
Schon zu Beginn des Jahres 1973 standen 18 ausgebildete Wachgänger zur Verfügung,
zudem wurde die „Erste Hilfe“ in das Aufgabenfeld übernommen. Sie war im Vorjahr durch
den ASB sichergestellt worden.
Leider wurde Anfang September 1973 das Unterkunftszelt durch Vandalismus aufgeschlitzt
und damit unbrauchbar.
Der neue Strand wurde 1974 mit einem –von der Kreditbank
gespendeten- Wachturm ausgestattet. Die Aufstellung eines zweiten Turmes scheiterte an
der Auflage, dass der ungestörte Blick über die Flensburger Förde nicht durch Bauwerke
beeinträchtigt werden durfte.
Einen Ausweg aus der prekären Unterbringungslage fand man durch die
Zurverfügungstellung einer alten Kindertagesstätte am nördlichen Ende des Strandes. Dort
gab es ein abgeschlossenes Grundstück für die DLRG mit einer in Teilen baufälligen langen
Baracke, ausgestattet mit Außenwaschbecken, einem großen Raum, einer Küche und
Plumpsklos in einem extra Gebäude. Die Unannehmlichkeiten wurden gerne in Kauf
genommen.
Ab Herbst 1974 wurde der Stützpunkt durch den Einsatz erfahrener Aktiver ein wenig
professioneller aufgestellt und selbstständiger, es bildete sich eine Jugendgruppe mit einem
Leiter. Dieser brachte viele Ideen aus seiner vorherigen Tätigkeit in der Kirchenjugend ein.
Es wurde seitens der Gemeinde in der Zentralschule ein Klassenzimmer für Schulungs- und
Jugendarbeits- Zwecke zur Verfügung gestellt.
In der Kleinschwimmhalle wurde erste Ausbildung mit Abnahme von Schwimmscheinen
geleistet. Es trainierte die kleine Gruppe der Rettungsschwimmer in der Halle, sie wuchs
in den nachfolgenden Jahren immer mehr und war auch erfolgreich bei Rettungsschwimm-
Wettkämpfen.
Das Jahr 1975 brachte nicht nur einen super Sommer, sondern auch einen großen Zuwachs
an Aktiven mit sich. Der entlegene Platz der Unterkunft war nachteilig für den Betrieb des
Wachdienstes, der Wachturm war Zentrum des Wachdienstes und Verbandsstation.
Die alte Kindertagesstätte eignete sich aufgrund Lage und Abgeschlossenheit aber gut für
einige Veranstaltungen in der Jugendarbeit.
Die Gemeinde Harrislee plante den Bau einer neuen Wachstation direkt auf dem Strand und
bat die DLRG, ihre Wünsche einzubringen.
Beim ersten „Harrisleer Schaufenster“ im Herbst 1975 in einem großen Zelt bei „Duggen“
hatte die DLRG einen eigenen Infostand, musste dafür nachts die Ausstellung bewachen. Es
gab zudem als Ausgleich einen Betrag von 1.000,- DM in die Jugendkasse.
Ebenso wurde in diesem Jahr nach Verlängerung der Hallenzeiten der erste Schwimmkurs
für Kinder angeboten. Diese Schwimmkurse am Donnerstag sollten in den Folgejahren einen
immer größer werdenden Zulauf erfahren!
Die provisorische Unterkunft am Strand musste Ende der Saison 1976 wegen der
Baufälligkeit aufgegeben werden und die Wachgänger wurden 1977 kurzfristig in einem
angemieteten Reihenhaus untergebracht. Die Planungen der Gemeinde für die neue
Wachstation gingen voran.
Im Frühjahr 1978 wurde aus dem „Stützpunkt der DLRG“ eine „Ortsgruppe der DLRG“ mit
größerer Selbstständigkeit wie eigener Mitgliederverwaltung und Etat.
Bis zur Fertigstellung der neuen Station -das Gebäude war in Bau- musste die DLRG nun
zwei Bürocontainer als Wachstation benutzen.
Das Angebot für Kinder wurde durch Strandfeste aber auch durch Weihnachtsschwimmen in
der Halle ständig erweitert.
Das Jahr 1979 nun wurde markiert durch die Übernahme der Wachstation im neu
geschaffenen Strandpavillon. Die Gestaltungswünsche der DLRG wurden größtenteils
berücksichtigt und die Station sollte fortan als Heimat der Strandwache im Sommer aber
auch für kleinere Veranstaltungen und Kurse im Winter dienen. Das von der Gemeinde
bereitgestellte Boot lag an Wachtagen an einer Boje im Nichtschwimmerbereich und wurde
abends an Land geholt und im Bootsraum gelagert. Später erhielten die Nachfolgeboote
einen eigenen Liegeplatz im Seglerhafen und kamen im Winter auf den Gemeinde- Bauhof.
Die DLRG Ortsgruppe Harrislee sendet einige Schwimmer zu den Landesmeisterschaften im
schwedischen Mölndal nahe Göteborg, die mit guten Ergebnissen heimkehrten.
Die Jahre des Aufbaus und der Provisorien waren mit Bezug der neuen Wachstation in
Wassersleben weitestgehend abgeschlossen.
Die Jugendgruppe organisierte einige externe Freizeiten, um den Zusammenhalt zu festigen.
Es sollen stellvertretend die Fahrten nach Kollund (Haus „Quickborn“) und Hallig Hooge
genannt werden.
Durch die Vereinheitlichung der Prüfungsordnung wurden ab 1977 die neuen Scheine
(Jugendschwimmabzeichen JSA) abgenommen. Aus dem „Freischwimmer“ wurde nun „JSA
Bronze“.
Die Zahl der Kinder bei den Schwimmkursen wuchs ständig und musste in den Folgejahren
begrenzt werden. Die Anmelde- Rituale zu den Kursen sowie die Abläufe in der
Schwimmhalle erforderten eine Professionalisierung und konnten durch die Ausbilder und
deren Helfer nicht mehr allein gestemmt werden. Es fanden sich freiwillige „Mitarbeiter“ aus
dem Kreis der Eltern. Leider musste die Schwimmhalle in den Folgejahren wegen
Reparaturen oft für längere Zeit geschlossen werden.
Zwischen den Jahren 1977 und 2020 wurden ca. 1.200 Abnahmen je „Seepferdchen und
JSA Bronze“, 750 in „JSA Silber“ und 500 in „JSA Gold“ durchgeführt. Eine stolze Zahl!
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer RSA „Bronze“ (ca. 1.103), „Silber“ (ca. 954) und
„Gold“ (ca. 194) war ebenso erfolgreich und wurde ab dem Jahr 2004 durch einen Kursus
–an einem extra Abend- für die Landesfeuerwehrschule erweitert. Die Feuerwehrleute, die
an dieser Schule ausgebildet werden, müssen eine Qualifikation zum Rettungsschwimmer
nachweisen. Letztere Kurse erbrachten eine Zahl von allein ca. 336 RSA „Bronze“, 526 RSA
„Silber“ und 32 RSA „Gold“ - Abnahmen!
Im Bereich des Wachdienstes sind folgende Ereignisse nennenswert:
Im Jahren 1981 und 1990 wird ein je neues (gebrauchtes) Boot in Dienst gestellt.
Im Jahr 1982 wurde eine „Eiswache“ am Strand durchgeführt, damals fror die Förde Winter
Tags noch zu!
Eine weitere Tradition ist mit den sog. Wachabschluss- Fahrten zu erwähnen. Diese führten
über mehrere Tage zu Besuchen von Musicals, Freizeitparks oder auch nur in fernere
Regionen. Ein Dankeschön nach Ende der Saison gegenüber den aktiven Wachgängern!
Im Jahr 1993 wurde aus der „Ortsgruppe“ nun die „DLRG Harrislee e.V.“ Es wurden damit
Vorgaben der übergeordneten Verbände realisiert und die Maßnahme versprach nun eine
größere rechtliche und materielle Eigenständigkeit. Der frühere Bezirk wurde zum
Kreisverband SL-FL und hatte verbindende und koordinierende Aufgaben zwischen den
neuen Ortsvereinen zu bewältigen und unterhielt bis 2006 eine Geschäftsstelle in Flensburg.
Endlich konnte 1996 ein neues richtiges Rettungsboot- durch Einwerbung größerer
Geldbeträge bei finanzkräftigen Sponsoren- beschafft und feierlich getauft werden. Die „El
Mamo“ (ein Kunstname aus den abgekürzten Sponsoren- Namen) versah auch im Jahr 2021
ihren Dienst und wurde in den Jahren 2003 und 2012 neu lackiert.
Die 25-Jahr-Feier der DLRG in Harrislee wurde 1997 mit einer Strandfete mit vielen
„Ehemaligen“ der ersten Jahre begangen. Gleichzeitig wurde der Kreisrat (Vorstände aller
Gliederungen im Kreis SL-FL) in Harrislee organisiert.
Eine Großübung der DLRG mit DRK, Feuerwehr und Wasserschutzpolizei im Jahr 2005 auf
und an der in der Wasserslebener Bucht ankernden „Nordertor“ führte zu wertvollen
Erkenntnissen.
Die Kasse der Jugend wurde über lange Jahre durch die Besetzung einer Hütte auf dem
Harrisleer Weihnachtsmarkt aufgefüllt. Erzielt wurden pro Jahr ca. 1.000- € durch den
Verkauf von Eintopf und Punsch. Zudem wurde die DLRG im Ort sichtbar aufgenommen.
Die Wachstation musste mehrfach in Teilen renoviert und repariert werden, es zeigten sich
erste Bau-Mängel. Hierbei wurden die anstehenden Aufgaben zwischen der DLRG und der
Gemeinde sinnvoll abgesteckt. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Gemeinde
Harrislee jederzeit ein offenes Ohr hatte und half wo sie konnte.
Ab dem Jahr 2016 plant man nun dort eine völlige Neugestaltung des Strandes
einschließlich eines neuen Strandgebäudes und bat auch dieses Mal (wie in den 70ér
Jahren) wieder um Gestaltungswünsche! Die Neugestaltung ist im Gange, die Vorbehalte
aus den siebziger Jahren (Sichtschutz) scheinen sich zu wiederholen.
Stand heute ist, dass die Wachstation 2022 abgebrochen wird und die DLRG wieder für zwei
Jahre in Container umziehen muss.
Zwei Zahlen:
In den letzten 50 Jahren wurden in Summe ca. 145.000 Wachstunden in Wassersleben
abgeleistet.
Die Mitgliederzahl bewegt sich im Bereich ca. 300 und besteht aus >90% Jugendlichen.
Der Verein hofft, seine wichtigen Aufgaben weiterhin mit einer großen Mannschaft erfüllen zu
können. Die Aktiven, die oft aus den Schwimmkursen kommen, finden Spaß an der Aufgabe
bei der DLRG und sind bereit, ehrenamtlich zu arbeiten. Sie werden dann mit zunehmendem
Lebensalter immer wichtiger, selbstsicherer, ausgebildeter und sind prädestiniert für
verantwortliche Aufgaben in der DLRG der Zukunft.
Das ehrenamtliche Engagement sichert lange Freundschaften bis hin zu Partnerschaften für
das Leben!
Autor: Wolfgang Vetter
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